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22.10.2020

Zivilcourage zeigen: Künstlerische Freiheit benennen

Jahrestagung der Projektschulen im weltweiten UNESCO-Netzwerk

UNESCO-Jahrestagung 2020

UNESCO-Jahrestagung 2020

Fotos: M.-T. Bauer (UNESCO)

22. Oktober 2020 – Die Jahrestagung der Mitglieder des UNESCO-Netzwerks fand heuer aus gegebenem Anlass in Form eines Zoom-Meetings am 15. Oktober 2020 statt. Die UNESCO setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1945 als Teilorganisation der Vereinten Nationen (UNO) für Bildung und Kultur ein. Weltweit sind darin mehr als 11.500 Bildungseinrichtungen in 182 Staaten vertreten, in Österreich gibt es bereits knapp 100 teilnehmende Bildungsinstitutionen, welche sich um Themenschwerpunkte wie Menschenrechte und Gender-Gerechtigkeit, Demokratieerziehung, Welterbe, nachhaltige Entwicklung, Friedenserziehung, Interkulturalität, Biodiversität und Klimawandel bemühen. Seit dem Jahr 2017 ist die PH Steiermark als erste tertiäre Einrichtung in Österreich Mitglied im österreichischen UNESCO-Netzwerk.

An der diesjährigen Jahrestagung unter dem Motto "Zivilcourage zeigen: Künstlerische Freiheit benennen" nahm die PH Steiermark, vertreten durch Koordinatorin der UNESCO-Aktivitäten, Dr.in Monika Gigerl, teil. Nach der Eröffnung durch die österreichische Netzwerkleiterin, Mag.a Friederike Koppensteiner, wurde das Thema der künstlerischen Freiheit von Marie-Theres Bauer, BA BA, eingehend erläutert und mit konkreten Beispielen untermauert. Laut UNESCO (2019) kann künstlerische Freiheit als das Recht betrachtet werden, vielfältige kulturelle Ausdrucksformen zu schaffen sowie zu verbreiten und schließt auch das Recht auf Zugang für alle Bürgerinnen und Bürger mit ein. Der Schutz kultureller Vielfalt geht einher mit dem Schutz der Meinungsfreiheit, welche zu den Grund- und Menschenrechten zählt.

Weltweit sind Künstlerinnen und Künstler bedroht durch Zensur, häufig durch Regierungen, die Einschränkungsformen reichen von Druck über gesundheitliche Gefährdung bis hin zu Folter und Freiheitsentzug. Neben der staatlichen Zensur wird künstlerische Freiheit jedoch ebenfalls durch Selbstzensur bedroht, dabei ist die von Einschränkungen am stärksten betroffene Kunstform die Musik. Im Laufe des Vormittags wurden zahlreiche Beispiele von Sendungsverboten und Ausstrahlungsboykotten, welche teilweise auch in Österreich Realität sind, angeführt. Frau Bauer setzt sich als Mitarbeiterin der UNESCO für immaterielles Kulturerbe sowie die Erhaltung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen ein und gestaltete den Vormittag äußerst anschaulich.

Der zweite Teil der Jahrestagung des UNESCO-Netzwerks widmete sich der Präsentation von in Österreich bereits erfolgreich umgesetzten Projekten des vergangenen Schuljahres ebenso wie der Planung zukünftiger Veranstaltungen, das Schwerpunktthema im kommenden Jahr wird das Motto "Futures of Education" bilden. Dabei wird die Frage im Zentrum stehen, wie Bildung angesichts globaler Krisen Menschen dabei unterstützen kann, auch zukünftig das Leben selbstbestimmt gestalten zu können.