Tag der Menschenrechte 2022

Kinderrechte motivierend, spielerisch und kreativ umsetzen

Fotos: Philip Rauter/PHSt

10. Dezember 2022 – Eingebettet zwischen dem UN-Aktionstag für Kinderrechte (20.11.) und jenem für Menschenrechte (10.12.) war es Anfang Dezember 2022 wieder so weit: An der Pädagogischen Hochschule Steiermark fand in der Aula, sowie in den Räumen davor, der Menschenrechtstag 2022 statt.

Bereits beim Ankommen konnten sich die Besucher*innen anhand von Standbildern aus nicht erfreulichen Kinderalltagen (umgesetzt von Clara Obrecht und Roman Huemer-Klicnik) auf das Thema Kinderrechte einstimmen: Krieg, Hunger, Obdachlosigkeit, Diskriminierung wurden von der Klasse 4a der Praxisvolksschule höchst eindrucksvoll dargestellt.

Nach der lautstarken Proklamation der Kinderrechte durch die 4a begrüßte der Chor der Praxisvolksschule unter der Leitung von Melanie Aigner und Luise Kramer-Haider musikalisch mit dem Lied „Wir Kinder haben Rechte - ein Kinderleben lang“ (von Reinhard Horn) die Gäste. Die zum Anlass passenden offiziellen Eröffnungsworte fand anschließend Prof.ⁱⁿ Mag.^a Elisabeth Amtmann, Vizerektorin der PH Steiermark – herzlichen Dank dafür!

Jörg Kapeller, freiberuflicher Pädagoge, berichtete für die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus aus seinen Erfahrungen aus Schulworkshops und Elternabenden zum Thema Kinderrechte: Spielerische, kreative und motivierende Vermittlungsformen zur Selbstermächtigung auch bei Kindern und Jugendlichen, die desinteressiert oder entmutigt sind, wurden dabei vorgestellt. Zur Sprache kamen dabei auch ungeplante Reaktionen und Handlungsmöglichkeiten der Lehrkräfte bei (vermuteter) Kindeswohlgefährdung. Reges Interesse zeigten die Besucher*innen auch bei der anschließenden Fragerunde zur Umsetzung der Kinderrechte in der Schule.

Der Hands-On-Block startete mit einem Video zu Kinderrechten von Angelika Hochreiter (mit der 3b-Klasse, PVS). In drei parallelen Tischgruppen wurden nachfolgend konkrete, spielerische und motivierende Unterrichtsbeispiele präsentiert: Eine interaktive Geschichte (Aufbruch in ein neues Land, Compasito) führte Melanie Aigner mit Schüler*innen der 1a Klasse der Praxisvolksschule vor. Irene Kompaß zeigte mit Kindern der MSKa (PVS) die Arbeit mit dem Kamishibai-Theater. Bei Sonja Zavertanik und Kindern der 2. Klasse (PVS) konnten mittels Bee-Bots (programmierbare Bienen) Informationen zu Kinderrechten eingeholt werden. Nach dem Wechsel der Präsentatorinnen bot sich die Gelegenheit, sich bei Clara Obrecht (PVS) zur Kinderrechtearbeit im Werk- und BE-Unterricht auszutauschen. Kinderrechte-Aktivitäten im theatralen Bereich wurden von Eva Scheibelhofer-Schroll (MS Lassnitzhöhe, Lehrende im Schwerpunkt „mutig&fair“) vorgestellt, an einem Materialtisch konnten Best-Practice-Materialien zur thematischen Aufarbeitung von Menschen- und Kinderrechten miteinander diskutiert werden.

Die Gruppe der Studierenden aus dem Schwerpunkt „mutig&fair“, 5. Semester, zeigte die stimmungsvolle Performance „Silent VOICES - a Life in pictures“ anhand des Kinderbuchs „Das Tagebuch der Anne Frank“, erarbeitet von Eva Scheibelhofer Schroll in der Lehrveranstaltung „Theaterpädagogik 1“.

Den Abschluss bildete ein Schul-Sponsoring-Projekt in Tansania: Magdalena Krainz, Studierende im Schwerpunkt „mutig&fair“, 7. Semester, präsentierte in sehr professioneller Weise ihr Herzensprojekt „Malaika – Schulpatenschaften in Tansania“. Seit dem Kennenlernen der Bildungssituation in einem freiwilligen Sozialjahr sammelt sie engagiert Spenden und Unterstützung, um Kindern in Tansania den Schulbesuch zu ermöglichen. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter sites.google.com/view/malaikaschulpatenschaften.

Durch den Nachmittag führten Prof.ⁱⁿ Dipl.-Päd.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Monika Gigerl und Prof.ⁱⁿ Mag.^a Aleksandra Wierzbicka. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, sowie die Unterstützung durch Wirtschaft und Technik! Ohne viele, unterstützende Hände wäre dieser Nachmittag nicht so lebendig, bunt und reibungslos im Ablauf gelungen.

Wir freuen uns bereits heute auf den Menschenrechtstag 2023!