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18.10.2024

Neue Primarstufen-Curricula 25/26

Rektorin Karl zu Gast im Mittagsjournal und bei der ZIB

Rektorin Beatrix Karl

Foto: PHSt / Philip Rauter

16. Oktober 2024 – Seit dem Beschluss des Hochschulrechtspakets im Frühjahr 2024 wird an den Pädagogischen Hochschulen an neuen Curricula für die Ausbildung des Lehrpersonals für die Volksschulen gearbeitet. Sie sollen den angehenden Lehrer*innen ein besseres Rüstzeug für den sich stark veränderten Beruf geben. In Kraft treten werden sie mit dem Wintersemester 2025/26. Es bleibt bei fünf Jahren Studium, wobei das Bachelorstudium von acht auf sechs Semester verkürzt, dafür das verpflichtende Masterstudium von zwei auf vier Semester verlängert wird.

Dazu lud die Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen RÖPH und der Qualitätssicherungsrat für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung QSR zur Pressekonferenz. Das Thema: „Schule neu: Die Besten für unsere Kinder Die neue Ausbildung der Volksschullehrerinnen und -lehrer an den Pädagogischen Hochschulen in Österreich".

Veränderte Rolle der Lehrpersonen
Beatrix Karl, Vorsitzende der Rektorinnen- und Rektorenkonferenz der Pädagogischen Hochschulen: „In den letzten Jahren hat sich die Rolle der Lehrpersonen stark verändert. Lehrerinnen und Lehrer sind nicht mehr nur dafür verantwortlich, Wissen zu vermitteln. Sie unterrichten, erziehen, beurteilen, begleiten, beraten, betreuen, unterstützen, fordern, fördern und innovieren.“

In den Rahmenvorgaben des neuen Hochschulrechtspakets (Anlage zu § 30a Abs. 1 Z 4 HS-QSG) lesen sich die neuen Aufgabenstellungen so: „Die Curricula von Bachelor- und Masterstudien haben Themenfelder zum Aufwachsen in einer globalisierten, digitalisierten, inklusiven, vielsprachigen und heterogenen Gesellschaft als integrale Anforderung … aufzunehmen. Sie haben kompetenzorientiert gestaltet zu sein und sich auf ein Kompetenzmodell zu beziehen.“ Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass jedenfalls im Masterstudium ein Schwerpunkt auf die Entwicklung einer Professionalität und eines Berufsethos zu legen ist, bei dem ein „umfassendes Verständnis für den Bildungsauftrag sowie ein gemeinschaftssichernder und demokratiefördernder Umgang“ mit Diskriminierungen aller Art „ausdifferenziert wird“.

Die Themenschwerpunkte
Erstmals ist im gesetzlich verankert, welche bildungspolitischen Themenschwerpunkte in alle Curricula aufzunehmen sind:
  • Vertrauen in die Wissenschaft
  • Demokratiebildung
  • Inklusion und Diversität
  • Kinderrechte und Kinderschutz
  • Umgang mit herausfordernden Situationen im Unterricht, Gewaltprävention
  • Antisemitismusprävention
  • Digitalisierung und Medienpädagogik
  • Stärkung der Mobilität/Internationalisierung
  • systematische Leseförderung in allen Unterrichtsgegenständen
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Elternarbeit
  • Schul- und Dienstrecht
  • Weiterentwicklung des Qualifikationsprofils im Sinne des Berufsbildes für Lehrkräfte
Diese Themenschwerpunkte ergeben sich aus den Befragungen von Junglehrkräften, die das Bildungsministerium in den letzten Jahren durchgeführt hat, und aus der Evaluierung der letzten Reform - der Pädagog/innenbildung Neu - durch den Qualitätssicherungsrat. Aus den Antworten der jungen Lehrer*innen war unter anderem hervorgegangen: Sie hätten während des Studiums gerne mehr Praxis gehabt, sie wären gerne noch besser auf die Elternarbeit und auf den Umgang mit Themen wie Gewalt vorbereitet worden. Genau das wird nun von den Pädagogischen Hochschulen in die Curricula aufgenommen und umgesetzt. Die Ausbildung der Lehrkräfte für die Primarstufe stellt eine Kernkompetenz der PHs dar.
Ziel der Curricula ist daher eine noch stärkere Professionalisierung in der Ausbildung, um all den neuen Herausforderungen besser gerecht werden zu können und den Beruf attraktiver zu machen. Durch die Einführung professionsbegleiteter Masterstudien erhalten die Lehramtsstudierenden die Möglichkeit, bereits erste berufliche Erfahrung im Schulalltag zu sammeln und gleichzeitig ihre Kompetenzen im Studium zu vertiefen.

Mittagsjournal am 16. Oktober 2024
ZIB 13:00 ab Minute 14:00
Informationen der Pressekonferenz