Inklusionsprojekt mit Tansania
PHSt im Austausch mit Mwenge Catholic University in Moshi
23. Dezember 2021 – Im Rahmen des Erasmus+ Projektes „Inclusion of children and young people with disabilities in Tanzania - transfer of knowledge and experience in the field of school inclusion“, welches die erste Kooperationsanbahnung der PHSt mit einer Universität in Tansania und in Afrika überhaupt ist, waren Edvina Bešić, Ursula Komposch und Peter Much an der Mwenge Catholic University in Tansania zu Gast.
Es fand ein Austausch auf akademischer und kultureller Ebene statt. Auf akademischer Ebene stand die Pädagog*innenbildung, insbesondere die Lehrer*innenbildung für die professionelle schulische Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung im Mittelpunkt. Die Professionalisierung von Lehrpersonen im sonderpädagogischen und inklusionspädagogischen Bereich stellt in Tansania aber noch eine Herausforderung dar. Es gibt nur wenige Lehrpersonen, die sich bisher in Tansania oder im Ausland auf diesen Bereich spezialisieren konnten. An der Mwenge Catholic University in Moshi gibt es diesbezüglich noch kein Programm.
Aus diesem Grund stellten Edvina Bešić und Ursula Komposch an der Universität die Pädagog*innenbildung Neu und die Spezialisierung Inklusive Bildung der SEK AB vor, und diskutierten mit dem Universitätspersonal die Möglichkeiten der Entwicklung von Programmen für die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen mit Fokus Menschenrechtsbildung und Inklusions- und Sonderpädagogik.
Diese Programme sind notwendig, da in Tansania rund 2 Millionen Kinder mit einer Behinderung leben. Davon besuchten im Jahr 2018 vier von zehn Kindern eine Grundschule, nur jedes 20. Kind mit Behinderung besuchte eine weiterführende Schule. Kinder im Förderbereich Kognition erhalten oft keine schulische Förderung. In einer speziellen Situation leben Kinder mit Albinismus, die in vielen Fällen auch Behinderungen im Bereich des Sehens und Hörens haben, und in Tansania verfolgt werden.
Edvina Bešić, Ursula Komposch und Peter Much besuchten während des Auslandsaufenthaltes die zwei Schulen - St. Francis of Assis Boma N Gombe und die St. Pamachius Inclusive Secondary School -, an der Kinder mit und ohne Behinderung unterrichtet und Kinder mit Albinismus aufgenommen werden. Dort lernten sie beispielsweise, dass alle Kinder Gebärdensprache erlernen, um Kinder im Förderbereich Hören sozial in die Schulgemeinschaft zu inkludieren. Dies war eine sehr bereichernde Erfahrung, trotz mangelnder Ressourcen, aber mit viel Engagement und einer inklusionsförderlichen Einstellung kann viel erreicht werden.
Auf der kulturellen Ebene lernten unsere drei Kolleg*innen auch die atemberaubende Flora und Fauna des Landes kennen.
Personen PHSt intern:Prof.in Dr.in Andrea Holzinger (Projektleitung)
Prof.in Mag.a Elisabeth Herunter
Prof.in Mag.a Ursula Komposch
Prof.in Dr.in Gonda Pickl
Prof. Peter Much, MA
HS-Prof.in Mag.a Edvina Bešić, PhD