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25.02.2019

Inklusion – Partizipation – Menschenrechte

33. Jahrestagung der Inklusionsforscher/innen in Berlin

Foto: Heike Zappe, Humboldt-Universität zu Berlin

Foto: IFO 2019, Humboldt-Universität zu Berlin

20.–22. Februar 2019 – Vom 20.–22. Februar 2019 fand unter dem inhaltlichen Motto "Inklusion – Partizipation – Menschenrechte. Transformationen in die Teilhabegesellschaft? 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention – Eine interdisziplinäre Zwischenbilanz" die diesjährige Jahrestagung der Inklusionsforscher/innen, veranstaltet von der Humboldt Universität zu Berlin, statt. Basierend auf einem breiten Inklusionsbegriff, der alle Heterogenitätsbereiche von Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund bis hin zu Menschen mit Behinderung umfasst, wurden die Sicherstellung der Menschenrechte und die Teilhabemöglichkeiten aller marginalisierten Gruppen in der Gesellschaft beleuchtet: Neueste Forschungsbefunde aus den Feldern der Fachwissenschaften und der inklusiven Fachdidaktik wurden ebenso vorgestellt wie Ergebnisse zur beruflichen Bildung und Teilhabe am Arbeitsmarkt. Dabei spannte der Bogen von kultureller Vielfalt in der Gesellschaft, über Elementar-, Primar- und Sekundarpädagogik, über Fragen zur Schulentwicklung, Lehrkräftebildung und inklusiver Hochschulentwicklung bis hin zu den Themen Bildungspolitik und Governance.

Im Eröffnungsvortrag sprach Prof. Dr. Jonas Ruškus, Professor at the Department of Social Work, Vytautas Magnus University, Lithuania, als Vertreter im UN-Ausschuss zur Behindertenrechtskonvention aus der Perspektive der Vereinten Nationen über menschenrechtliche Standards der sozialen Inklusion. Mit der Thematik "Inklusive Hochschullehre: Solidarität und Teilhabe am eigenen Lernen lernen" befasste sich Prof.in Dr.in Simone Danz von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Der Publizist Dr. Mark Terkessidis plädierte in seiner Darstellung für die Entwicklung eines Vielheitsplans für die Gesellschaft, welcher als gemeinsamer Handlungsrahmen für umfassende "Barrierefreiheit" aller benachteiligter Gruppen zum Ausgleich geeignet ist. Am Abschlusstag berichtete Dr. Valentin Aichele vom Deutschen Institut für Menschenrechte über den derzeitigen Stand zur Umsetzung der UN-BRK in Deutschland. Er beschloss seine Keynote damit, die Herausforderungen und Aufgaben für die Teilhabe- und Bildungsforschung im kommenden Jahrzehnt zu skizzieren.

Die Pädagogische Hochschule Steiermark war im Vorfeld bereits durch ILin Prof.in Dr.in Andrea Holzinger bei der Eröffnung des Zentrums für Inklusionsforschung Berlin, unter der Leitung von Prof.in Dr.in Vera Moser, und durch eine Präsentation von Prof.in Monika Gigerl, MA zum Titel "Inklusive Schulkultur durch Menschenrechtsbildung" vertreten. Darin wurden auf den Ebenen der Schulqualität Allgemeinbildung Faktoren von Qualität in der Umsetzung von Menschenrechtsbildung als inklusive Schulkultur beschrieben. Letztlich identifizierte der Beitrag fünf Spannungsfelder gelebter Inklusion: Schule & Demokratie, Werte & Leistung, Haltung & Persönlichkeit, Qualität & Quantität und Zuständigkeit & Verantwortung. Die Bearbeitung dieser Spannungsfelder von Seiten einzelner Lehrkräfte und Schulen als Gesamtheit stellt eine Grundlage für eine menschenrechtsbasierte Schulkultur dar.