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07.07.2020

Bildungsforschung PHSt

Begleitstudie zum Online-DaZ-Unterricht erschienen

Fotos: Shutterstock/Syda Productions; M. Größler / PHSt

07. Juli 2020 – "Unsere Publikation ist draußen!", informierte ein hocherfreuter Projektleiter HS-Prof. Univ.-Doz. Mag. Dr. Klaus-Börge Boeckmann das Forschungsteam des Begleitforschungsprojekts "Digi.DaZ - Digitaler Distanzunterricht für Deutsch als Zweitsprache"  an der Pädagogischen Hochschule Steiermark. 

Das Begleitforschungsprojekt "Digi.DaZ” (2017-2020), hatte sich zum Ziel gesetzt, die Durchführung eines Online-Unterrichtsprojekts an Volks- und (Neuen) Mittelschulen in der Steiermark zu begleiten, zu dokumentieren und zu evaluieren. Das Forschungsteam analysierte dazu Onlineunterrichtseinheiten, die im Rahmen des Unterrichtsprojekts “Digi.DaZ & Digi.MU” stattfanden. Dieser Onlineunterricht wurde als Kooperation von Land Steiermark, Landesschulrat für Steiermark (heute Bildungsdirektion) und Pädagogischer Hochschule Steiermark angeboten.

Im Begleitforschungsprojekt wurden Analysen von Videoaufzeichnungen durchgeführt und narrative Interviews (inklusive eines 'stimulated recall' an Hand von Videoausschnitten aus dem Onlineunterricht) mit drei der beteiligten Lehrerinnen geführt. Forschungsleitend war die Fragestellung, ob und wie sich ein Onlineunterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unter den gegebenen Umständen sinnvoll und effektiv verwirklichen lässt und ob dabei auch ein digitaler Mehrwert erreicht werden kann. Gerade in Zeiten, in denen coronabedingt Onlineunterricht boomt, wurde damit ein wichtiger Beitrag zur Erforschung innovativer, mediengestützter Unterrichtsformate geleistet.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Forschungsprojekts gehören die Erkenntnis, dass die Lernenden auch dann eine persönliche Beziehung zu den Online-Lehrenden aufbauen konnten, obwohl sie sie niemals "leibhaftig" zu Gesicht bekamen. Der Onlineunterricht wurde insgesamt von den Beteiligten als erfolgreich bewertet – allerdings fand die Studie zu einem Zeitpunkt (vor der Pandemie) statt, zu dem alle beteiligten Lernenden auch Vollzeit-Präsenzunterricht hatten. So konnte online Gelerntes im Präsenzunterricht vertieft werden. Zu den Herausforderungen des Onlineunterrichts gehören der größere Vorbereitungsaufwand und eine anfängliche Unsicherheit der Lehrerinnen und Lehrer in der didaktischen und technischen Umsetzung. Das verhinderte zunächst eine Realisierung des digitalen Mehrwerts, der aber mit zunehmender Routine der Lehrenden immer öfter zu beobachten war. Als Konsequenz daraus empfiehlt das Forschungsprojekt für Online-Unterrichtsprojekte eine intensive Vorbereitung und auch eine nachhaltige Begleitung der beteiligten Lehrpersonen.

Im Autorenteam unter der Leitung von HS-Prof. Univ.-Doz. Mag. Dr. Klaus-Börge Boeckmann arbeiteten und forschten Carina Hopp, MEd, Mag.a Susanne Linhofer, Martin Teufel, BEd MA und Heiko Vogl, BEd MA institutsübergreifend. Beteiligt waren das Institut für Diversität und Internationales sowie das Institut für digitale Medienbildung der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

Die Ergebnisse der Studie zum digitalen Distanzunterricht für Deutsch als Zweitsprache sind auf Pedocs erschienen, einem Online Portal, das elektronische Volltexte der Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft bündelt und sie kostenlos nach dem Open-Access-Gedanken anbietet: peDOCS