Diversitätsmanagement
Unterschied als Chance und Bereicherung
Die PH Steiermark setzt auf Diversität in allen ihren Leistungsbereichen, in der Lehre der Aus-, Fort- und Weiterbildung, in der Forschung und Entwicklung, in der Begleitung und Beratung für Qualitätsentwicklung an Schulen und in Bildungsnetzwerken sowie im Management und der Personalentwicklung im eigenen Haus .
Diversität beschreibt die Vielfalt der Merkmale von Menschen, wie Geschlecht, Identität, ethnische, soziale und sozioökonomische Herkunft, Sprache, Glaubensrichtung, Weltanschauung, Alter, Behinderung oder chronische Erkrankung, wobei sich jeder Mensch über mehrere verschiedene Merkmale definiert. Das Konzept Diversität stellt nicht bestimmte Gruppen ins Zentrum, sondern das Individuum, welches die Möglichkeit gegeben werden soll, mit seinen persönlichen Merkmalen, sein Potenzial zu realisieren.
Diversitätsmanagement erkennt die Realität einer tatsächlichen Gesellschaft an und räumt variable Barrieren beiseite, um die Potenzialausschöpfung jedes Individuums zu ermöglichen (Terkessidis, 2008).
Die Diversitätsmanagementstrategie der PH Steiermark finden Sie hier:
PHSt-Diversitätsmanagementstrategie 2022
Wo genau Diversität an der PH Steiermark zu finden ist erfahren Sie hier:
Diversitätsverständnis an der PHSt
Diversitätsverständnis an der PHSt
Diversität beschreibt zunächst den Zustand, dass Personen sich aufgrund verschiedener Dimensionen unterscheiden und ist für sich wertneutral genommen. Um die Verschiedenartigkeit von Menschen zu erfassen, dient an der PH Steiermark das Modell der "Four Layers of Diversity" von Ann Gardenswartz und Lee Rowe (1995/2002), das auch als „Diversitätsrad“ bezeichnet wird.
Die dabei dargestellten vier Schichten der Diversität unterscheiden:
- Persönlichkeit des Individuums im Kern des Modells
- Innere Dimensionen: Geschlecht/Gender, Alter/Generation, Sexuelle Orientierung, Behinderung/ Stärke, Ethnizität/Nationalität, Race/Hautfarbe
- Äußere Dimensionen: Geografische Lage, Soziale Herkunft, Gewohnheiten, Freizeitverhalten, Religion/Weltanschauung, Ausbildung, Berufserfahrung, Aussehen, Sprache/Dialekt, Elternschaft, Familienstand
- Organisationale Dimensionen: Funktion/Einstufung, Arbeitsinhalt/-feld, Abteilung/Einheit/ Gruppe, Seniorität, Managementstatus, Gewerkschafts-/Parteizugehörigkeit, Netzwerke, Arbeitsort
Die Unterteilung der Dimensionen erfolgt danach, wie hoch die Möglichkeit einer Beeinflussung und Formung aus Perspektive einer Organisation ist. Von innen nach außen gelesen nimmt in diesen vier Schichten die Möglichkeit auf die Diversitätsdimension Einfluss zu nehmen zu. Während Veränderungen im Kern, also der Persönlichkeit und den inneren Dimensionen durch institutionelle Bemühungen kaum möglich erscheinen, sind die äußeren und organisationalen Dimensionen eher veränderbar.
Im hochschulischen Kontext ist Diversität sowohl als Verpflichtung als auch als Potential zu begreifen. Gleichzeitig umfasst der Begriff aber auch die Kategorien sozialer Zuschreibungen seiner Angehörigen. Diese können einerseits mit Stigmatisierung und Diskriminierung verbunden sein, andererseits umfasst umfasst Diversität die Pluralität der Zugänge, die Vielfalt der Talente sowie die Pluralität der Erfahrungen und Ideen aller Hochschulangehörigen, die es braucht, um relevante Ergebnisse in Forschung und Lehre zu erreichen, die der „Heterogenität und Komplexität der modernen Welt und ihrer Gesellschaften“ gerecht werden können.
Selbstverständnis als Hochschule der Vielfalt
Selbstverständnis als Hochschule der Vielfalt
Auszug aus dem Leitbild der PH Steiermark
„Unsere Hochschule ist ein Ort der Begegnung und des akademischen Diskurses. Das Berufsfeld, für das wir bilden, ist ebenso vielfältig wie unser Betätigungsfeld als Hochschullehrende oder Verwaltungspersonen der Pädagog*innenbildung. Wir orientieren uns an einem Weltbild, in dessen Mittelpunkt der Mensch mit seinen Erkenntnis-, Bildungs- und Entwicklungsbedürfnissen steht. Als UNESCO-Hochschule verstehen wir uns als eine Bildungseinrichtung, die die Unterschiedlichkeit der Menschen als Ressource begreift und diesen ermöglicht, ihre persönlichen Potenziale zu entfalten. In diesem Sinne rekrutieren wir Studierende mit diversen Hintergründen und schaffen förderliche Lernumgebungen für unterschiedliche Voraussetzungen. Der fachwissenschaftliche und didaktische Kompetenzerwerb basiert auf gelebter Diversität der bildungswissenschaftlichen Kernelemente der Profession: Inklusive Pädagogik mit Fokus auf Begabung, Behinderung, Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Interreligiosität, Genderbewusstsein, Medienbildung und Literalität. Unseren Bildungsauftrag verstehen wir als Dienst an den gesellschaftlichen Zielen Demokratie, Freiheit, Toleranz, Wohlstand unter Berücksichtigung sozialen Ausgleichs sowie Nachhaltigkeit und Chancengerechtigkeit.“ (PH Steiermark, 2019)
Diversitätsfördernde Gestalterin der steirischen Bildungslandschaft
Diversitätsfördernde Gestalterin der steirischen Bildungslandschaft
Das Motto der PH Steiermark Lernen. Lehren. Forschen. Wir gestalten Bildungszukunft! betont ihr Selbstverständnis als zentrale Gestalterin der Bildungszukunft junger Menschen in der Steiermark. Ihre Arbeit hat nicht nur Auswirkungen auf die Angehörigen der Hochschule, sondern wirkt durch die an ihr aus-, fort- und weitergebildeten Lehrer*innen, Elementarpädagog*innen und Schulleitungspersonen auf alle steirischen Schüler*innen ein. Dies macht die Formung der Hochschule zu einer diversitätsfördernden und Diskriminierungen abbauenden Institution unabdingbar.
Die Akzeptanz von Diversität als konstituierender Komponente menschlicher Vergesellschaftung stellt eine notwendige Voraussetzung für eine inklusive, offene und gerechte Gesellschaft dar. Der Fokus auf die Heterogenität von Lernausgangsbedingungen und Lebenswelten der Schüler*innen ist dafür unabdingbar (Kronberger, Kühberger & Oberlechner, 2016). Diese Auseinandersetzung mit der Vielfältigkeit von Menschen und ihrer Lebensbedingungen ist in jeglicher pädagogischen Praxis wichtiger denn je. Im Umgang mit dieser Heterogenität zeigt sich gesamtgesellschaftlich eine Ambivalenz: Einerseits findet immer noch Stigmatisierung entlang bestimmter Vorurteile bis hin zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit statt. Andererseits werden unterschiedliche Begabungen, Sprachen, Kulturen etc. zunehmend auch als Ressource erkannt und Systeme entlang (menschen-)rechtlicher Verpflichtungen inklusiv umgestaltet und geöffnet.
Dem Bildungswesen kommt dabei eine gesellschaftliche Schlüsselfunktion zu, da Schule als “das am stärksten weichenstellende und universellste institutionelle Gefüge” (BMFSFJ, 2013, S. 57) wirkt. Dies berührt sowohl Fragen der Verteilung knapper Güter unserer Gesellschaften (wie hohe Bildungsabschlüsse und begehrte berufliche Positionen) als auch Festlegungen, welches Menschenbild im Bildungssystem vermittelt werden soll und wie mit Abweichungen von gesellschaftlichen Normierungen und Wunschvorstellungen umgegangen wird. Zu den direkten, individuellen Wirkungen der Schule im Kindheits- und Jugendalter kommt auch eine prägende Wirkung auf die Gesamtgesellschaft. Wenn im Schulkontext Kinder entlang ihres Geschlechts, ihrer Erstsprachen, kultureller Prägungen, etwaiger Behinderungen, des Wohnorts oder gar wegen des sozioökonomischen Hintergrunds ihrer Eltern ausgeschlossen werden, so bleibt dies nicht ohne Wirkung auf die übrigen Schüler*innen. Man darf nicht erwarten, dass diese biografisch früh erfolgten Differenzierungen und erlebten Ausschlussmechanismen in einer späteren Lebensphase (wie etwa dem Arbeitsleben) systematisch kompensiert werden. Daher braucht es ein besonderes Bewusstsein für die Diversität der Ausgangslagen und Lernbedingungen von Schüler*innen und ein Bildungssystem, das dem Ideal der Chancengleichheit bestmöglich gerecht zu werden versucht.
PH Steiermark ist UNESCO Hochschule
PH Steiermark ist UNESCO Hochschule
Die Pädagogische Hochschule Steiermark ist UNESCO-Hochschule. Am 2. Oktober 2018 wurde sie anlässlich ihres 10-Jahre Jubiläums als erste Pädagogische Hochschule Österreichs feierlich in das UNESCO Associated School Network (ASPnet) der UNESCO aufgenommen. Wir freuen uns, dass unser Engagement in den Bereichen der Inklusion und Diversität, Menschenrechtsbildung und Global Citizenship Education in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pädagog*innen in Österreich internationale Anerkennung findet.
Als UNESCO Hochschule ist die PH Steiermark eine von mittlerweile mehr als 10.000 Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur Hochschule in 181 Ländern. UNESCO-Bildungseinrichtungen haben Modellcharakter, der sich in einer besonderen pädagogischen Grundhaltung ausdrückt. Themenschwerpunkte wie Welterbe, Nachhaltige Entwicklung, Demokratie und Friedenserziehung, Menschenrechte und Gender-Gerechtigkeit, Biodiversität und Klimawandel, Toleranz und Interkulturalität werden an UNESCO-Bildungseinrichtungen im Unterricht behandelt und vermittelt. Lernen wird als handlungsorientierter Prozess begriffen, die Wertschätzung von Verschiedenheit als wichtigen Bestandteil der Bildungsarbeit verstanden.
Vertiefte Diversitätsbereiche an der PH Steiermark
Vertiefte Diversitätsbereiche an der PH Steiermark
- Geschlechtliche Vielfalt
- Begabung und Beeinträchtigung
- Mehrsprachigkeit und Interkulturalität
- Soziale Herkunft
- Global Citizenship Education
Diversitätsfördernde Strukturen der PH Steiermark
Diversitätsfördernde Strukturen der PH Steiermark
Die PH Steiermark führt in ihrem Organigramm Organisationseinheiten, die das Diversitätsmanagement unterstützen.
Institut und Zentren:
- Institut für Diversität und Internationales
- Zentrum für Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit (BIMM)
- Forschungszentrum für Inklusive Bildung
- Forum Primar: Fachforum Inklusive Bildung, Fachforum Mehrsprachigkeit
- Regionales Fachdidaktikzentrum Sprachen & Kulturen
Kompetenzstellen:
Gremien:
Beauftragte:
Beauftragte für Mobbingprävention
Beauftragte für Mobbingprävention
Die PH Steiermark beschäftigt, wie alle Pädagogischen Hochschulen vom BMBWF bestellte unabhängige weisungsfreie Bundesbedienstete als Mobbingpräventionsberater*innen, die betroffene Lehrerinnen und Lehrer und Verwaltungsbedienstete an Schulen und Pädagogischen Hochschulen beraten. Sie wirken in der Regel im Bundesland, bei Bedarf auch institutionenübergreifend.
Aufgabenprofil
- Erste, neutrale Ansprechperson zur Abklärung eines Mobbingverdachts für unmittelbar Betroffene; ausschließliche Zuständigkeit für die einbringende Person
- Beratung, Begleitung und Stärkung der Betroffenen in schwierigen persönlichen Situationen
- Begleitung bei diagnostiziertem Mobbing auf Wunsch bei der Kontaktaufnahme mit der vorgesetzten Instanz, dann greift die Fürsorgepflicht des bzw. der Vorgesetzten
- Beratung der Führungskraft in der Abklärung und Umsetzung möglicher Maßnahmen im Zuge einer geäußerten Mobbing(verdachts)situation
- Beratung im Hinblick auf präventive Maßnahmen im Bereich Mobbing z.B. bei angestrebten Organisationsentwicklungsprozessen
Diversität in den Bildungsangeboten
Diversität in den Bildungsangeboten
AUSBILDUNG
Lehramt Primarstufe: | Bachelorstudium
|
Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung: | Spezialisierung Inklusive Pädagogik Pflichtmodul "Sprachliche Bildung" im Masterstudium für alle |
Lehramt Sekundarstufe Berufsbildung: |
WEITERBILDUNG
FORTBILDUNG
Lehrveranstaltungen |
|
Netzwerke |
|
Diversitäts- und Genderbeirat
Kontakt
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Martin Auferbauer
Karina Fernandez
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