Forschungsschwerpunkte
Zur strategischen Ausrichtung der Bildungsforschung an der Pädagogischen Hochschule Steiermark gehört die Profilbildung durch Forschungsschwerpunkte. Damit werden Forschungsprojekte gebündelt, die thematisch zusammengehören, Synergien darstellen und inhaltliche und theoretische Bezugsrahmen konkretisieren. Ihre Berufsfeldbezogenheit und bildungspolitische Relevanz ist lokal, regional und national verankert, internationale Anschlussfähigkeit ist ein wesentliches Ziel. Dabei beziehen wir uns auf die Mikro-, die Meso- und die Makroebene des Bildungssystems in den Bereichen der Lehr-Lernforschung und Unterrichtsentwicklung, der Schulforschung und Schulentwicklung sowie der Kompetenzforschung und Professionalisierung. Allen Forschungstätigkeiten gemeinsam sind die Prinzipien von Forschung und Entwicklung mit Fokussierung auf angewandte Forschung unter Berücksichtigung des besonderen Verhältnisses von Wissen und Handeln.
Die Pädagogische Hochschule Steiermark unterstützt die Durchführung von zahlreichen Forschungsprojekten und kooperiert mit vielen Partnern zu drei Forschungsschwerpunkten:
Schwerpunkt 1: Lehren & Lernen
Schwerpunkt 1: Lehren & Lernen
Zentrale Annahmen dieses Forschungskonzeptes an der PH Steiermark sind die Berücksichtigung der Ansätze zur Gestaltung innovativer Lernumgebungen, die auf problemlösendes, selbstreguliertes Lernen abzielen und Gestaltungskriterien zu sozialen Kognitionsmöglichkeiten berücksichtigen.
Beim selbstregulierten Lernen wird der Autonomie als zentraler Wert in Unterrichtssituationen eine besondere Bedeutung zugesprochen. Diese wird als Voraussetzung für eine zunehmende Selbststeuerung und Eigenverantwortlichkeit beim Lernen angesehen. Gestaltungskriterien für innovative Lehr-Lernsettings fußen auf den Vorläuferannahmen der moderat konstruktivistisch didaktischen und kooperativ didaktischen Strömungen. In diesen Forschungskonzepten wird die pädagogische Praxis in erster Linie jeweils von einem Set zugrundeliegender Werte bestimmt. Die Wertepalette persönliche Autonomie, das Generieren und Fruchtbarmachen von neu erarbeiteten Problemlösungsansätzen, Pluralismus, persönliche Relevanz, aktives Engagement, Reflexivität und Zusammenarbeit, bezieht sich auf das gesamte Umfeld des Lehr-Lern-Prozesses. Die vorgeschlagenen sieben Werte fließen in ausbalancierter Weise unter Berücksichtigung der situationsspezifischen Aspekte der jeweiligen Lehr-Lern-Einheit in die konkrete Umsetzung von didaktischen Designs ein und sind optimalerweise handlungsleitend. Sie wirken adaptiv auf das jeweilige Denken und Handeln der Lernerin bzw. des Lerners ein. Somit ist es Aufgabe jedes Lehrenden und Lernenden, konstant Handlungen im Lernprozess zu reflektieren, mit Lernenden zu diskutieren und mit Ansichten, Einstellungen bzw. Meinungen der Lehrenden im Diskurs prozessual zu vergleichen.
Schwerpunkt 2: Fachdidaktik
Schwerpunkt 2: Fachdidaktik
Die Beforschung der Fachdidaktik zielt auf die Untersuchung der Grundfragen zum Verhältnis von Lehren und Lernen, von Zielen, Inhalten und Methoden des Lehrens und Lernens sowie nach der Legitimierung von Lerninhalten ab. Die PHSt fördert Forschungsprojekte aus dem Bereich Fachdidaktik und Curriculum, welche Erkenntnisse zur Förderung des Unterrichts aufzeigen, u.a. wie Lernende selber, Schülerinnen und Schüler jeden Schultyps, beim Aufbau einer adäquaten Beziehung zum Fach angemessen unterstützt werden können.
In den Forschungsprojekten geht es darum, dass das übergreifende Ziel schulischen Lehrens und Lernens sukzessiv verfolgt wird, die Heranwachsenden darauf vorzubereiten, im Bewusstsein der Kompetenzbereiche zum so genannten Weltwissen sensibilisiert zu werden, in der ein undogmatisches, tolerantes und gelassenes Miteinander mit anderen Menschen und der Natur möglich ist. Forschungsprojekte, deren Ziele sich auf die Implementation einer neuen Lehr- und Lernkultur an Schulen fokussieren, werden anvisiert. Diese müssen sukzessiv erarbeitet werden und deren Ergebnisse und Schlussfolgerungen sollen vor allem in die Schulpraxis integriert werden.
Schwerpunkt 3: Professionalität & Schule
Schwerpunkt 3: Professionalität & Schule
Die Professionalitätsforschung zum Lehrer*innenberuf an der PH Steiermark folgt dem Expert*innenansatz mit dem Ziel, Expertisemerkmale von Pädagog*innen mit prädiktiver Validität für den Lernfortschritt der Schüler*innen zu identifizieren und deren Entwicklung zu erklären. Beforscht werden Pädagog*innen in Bezug auf ihr Wissen, Handeln, Denken und Wollen, ihre Emotionen, Kompetenzen, Ressourcen und Belastungen. Dadurch wird ein Beitrag zur Verkleinerung der Theorie-Praxis-Lücke in der Forschung zum Beruf des*r Lehrer*in geleistet.
Darüber hinaus ist die Entwicklung der Einzelschule und die Förderung von entwicklungsorientierter Kooperation in Netzwerken angesichts der steigenden gesellschaftlichen Ansprüche an die Schule höchst bedeutsam. Wesentlich ist das Verhältnis von schulischer Tätigkeit und dem Leistungsniveau von Schulabgänger*innen, die Vernetzung von Lebens- und Lernbereichen innerhalb von Schulen sowie die Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen. Die PH Steiermark fördert deshalb Forschungsprojekte, deren Zielsetzungen auf allen Ebenen sachlich argumentierbare Qualitätsverbesserungen anvisieren.
Kontakt
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Prof.in Mag.a Elisabeth Amtmann, Bakk.a
Vizerektorin für Forschung und Hochschulentwicklung
Kontakt:
T: +43 (0) 316 8067 1003
E: elisabeth.amtmann@phst.at
B: A.EG.06b
A: Hasnerplatz 12, 8010 Graz
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Fotos: M. Größler / PHSt; Christian Jungwirth; Sissi Furgler