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Presseaussendungen

21.01.2021

4. Tag der Elementarpädagogik

Schritt für Schritt mehr Qualität in der Elementarpädagogik


Seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es Pläne zur obligatorischen akademischen Ausbildung der Kindergartenpädagog/innen. Der große Sprung in den Hochschulbericht ist zwar bisher ausgeblieben, aber in kleinen Schritten kommt man dem Ziel näher: der akademischen Professionalisierung in der Elementarpädagogik. Heuer schließen die ersten Elementarpädagog/innen in der Steiermark ihr Bachelor-Studium ab.

Nachholbedarf in der Elementarpädagogik

Es gibt nur mehr wenige OECD-Staaten, in denen Kindergartenpädagog/innen nicht obligatorisch auf akademischem Niveau ausgebildet werden. Österreich gehört dazu. Der Großteil der Elementarpädagog/innen hat entweder die fünfjährige Ausbildung an einer Bildungsanstalt für Elementarpädagogik absolviert oder ein entsprechendes viersemestriges Kolleg. Elementarpädagog/innen betreuen Kinder bis zum Schuleintritt. Sie sollten eingebunden werden in die Ausbildung auf Hochschul-/Universitätsebene, die für alle anderen Pädagog/innen verpflichtend ist, fordern Wissenschaft und Forschung seit geraumer Zeit.

Elementarpädagog/innen mit Bachelor-Studium

Heuer schließen die ersten Elementarpädagog/innen in der Steiermark ihr Bachelor-Studium in Elementarpädagogik (6 Semester) ab. Dieses Studienangebot wird von der Pädagogischen Hochschule Steiermark und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule der Diözese Graz-Seckau gemeinsam getragen. Das berufsbegleitende Studium ist vor allem für Elementarpädagog/innen gedacht, die die Leitung einer Bildungseinrichtung übernehmen möchten. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt außerdem zu einem einschlägigen Masterstudium an der Grazer Universität.

Prof.in Dr.in Elgrid Messner, Rektorin der PH Steiermark: "Dieses Studium ist ein wichtiger Schritt zu mehr Professionalisierung, die es den Elementarpädagog/innen ermöglicht, die Praxis mit forschungsbasierten Ergebnissen abgleichen zu können."

PH Steiermark: Elementarpädagogik wird akademischer

Die Pädagogische Hochschule Steiermark engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 2007 für die Professionalisierung der Elementarpädagogik. So bietet die Pädagogische Hochschule Steiermark im Auftrag des Landes Steiermark einen zweisemestrigen Hochschullehrgang für Leiter/innen in Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen mit dem Titel "Leitung und Leadership in der Elementarpädagogik" an. Die berufsbegleitend studierenden Kindergartenpädagog/innen vertiefen darin Wissen und Kompetenz zur Qualitätsentwickllung und zum Qualitätsmanagement.

Lehramtsstudierende der Primarstufe haben die Möglichkeit, den Schwerpunkt "Elementarpädagogik mit Fokus erweiteter Schuleingang" zu belegen. Die Absolvent/innen sind in besonderer Weise qualifiziert, einen professionellen Übergang vom Kindergarten in die Volksschule zu gewährleisten.

Die Lehrer/innen der Bildungsanstalten für Elementarpädagogik können sich für den fachpraktischen und fachtheoretischen Unterricht im Rahmen des berufsbildenden Bachelorstudiums "Erziehung, Bildung und Entwicklung" qualifizieren.

Im einsemestrigen Hochschullehrgang "Frühe sprachliche Förderung" erwerben die Absolvent/innen die Kompetenz, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Sprech- und Sprachstandsfeststellungen durchzuführen und gezielte sprachliche Fördermaßnahmen zu setzen.

Prof.in Dr.in Andrea Holzinger, Leiterin des Instituts für Elementar- und Primarpädagogik an der PH Steiermark: "Alle Studienangebote basieren auf Curricula, in deren Entwickklung Erkenntnisse der internationalen und nationalen Forschung einfließen. Diese werden durch begleitende Forschung der PH Steiermark laufend weiterentwickelt. Ziel ist es, ein qualitativ hochwertiges Studienangebot für verschiedene Zielgruppen bereit zu stellen, die im elementaren Bildungsbereich eine zentrale Rolle spielen."