Zukünfte gerecht gestalten
Bundesfachtagung Globales Lernen 12.-13. April 2024
02. April 2024 – In „Global Citizenship Otherwise“ (2021) beschreiben Sharon Stein und Vanessa Andreotti die Fähigkeit des Menschen, in Beziehung zu sein, als zentrales pädagogisches Anliegen von Global Citizenship Education. Demnach geht es in der (politischen) Bildung darum, sich selbst stärker als Teil eines größeren Ganzen zu erleben, aus dieser Perspektive Verantwortung zu empfinden und alternative Formen des (Co-)Existierens auf diesem Planeten zu erlernen. Die beiden Pädagoginnen zeichnen das Bild einer globalen Gerechtigkeit, deren Dimensionen einerseits den achtsamen Umgang mit dem Planeten und andererseits die Art und Weise, wie wir unsere Beziehungen miteinander und mit der natürlichen Umwelt gestalten, umfassen. Hier öffnet sich ein wichtiger Denkraum für eine Bildung, die es möglich macht, Vorstellungen von Gerechtigkeit, Verantwortung und Wandel zu hinterfragen, um den Blick auf Alternativen und einen so notwendigen Musterwechsel im Sein und Tun zu öffnen.
Globale Gerechtigkeit bildet das zentrale Thema der 11. Bundesfachtagung Globales Lernen / Global Citizenship Education am 12.-13. April 2024. Lehrpersonen, Hochschullehrende, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und Pädagog*innen erhalten die Gelegenheit, sich an zwei Tagen intensiv mit wichtigen Zukunftsfragen und deren Bedeutung für Bildungsarbeit auseinanderzusetzen.
Aus einer postkolonialen Perspektive greifen wir dafür zwei zentrale Thesen auf:
1.) Die Ausbeutung und Zerstörung der natürlichen Grundlagen unseres Planeten und die Entfremdung des Menschen vom Menschen durch Imperialismus, Kolonialismus und Neoliberalismus als globale Ausprägung von Kapitalismus sind die großen Herausforderungen unserer Zeit. Sich diesen zu stellen, bedeutet auch, Vorstellungen von Gerechtigkeit zu entwickeln, die uns helfen, Beziehungsfähigkeit zu den Menschen und zum Planeten neu zu erlernen.
2.) Gerechtigkeit bedeutet, Zukunft im Plural zu denken, denn es gibt dafür kein universell gültiges Modell, das allen Menschen auf die gleiche Weise ein gutes Leben ermöglichen würde.
Zwei Keynote-Vorträge setzen für die Diskussion bedeutsame Impulse:
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Die belarussische Philosophin Olga Shparaga wird ihre Überlegungen zu globaler Gerechtigkeit aus einer feministischen Perspektive formulieren. Sie verknüpft damit Fragen von gesellschaftlicher Emanzipation, Solidarität und Fürsorge.
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Martin Gorke, Professor für Umweltethik an der Universität Greifswald, sieht die Grundlage für ein Wirksamwerden alternativer Vorstellungen von Gerechtigkeit darin, der Natur unabhängig von den Interessen des Menschen einen Eigenwert zuzuerkennen.
Neben den Vorträgen erwarten Sie interessante Diskussionsforen und praxisorientierte Workshops.
Auf diesem Padlet finden Sie das genaue Programm und den Link zur Anmeldung.
Kontakt: Prof.in Wilma Hauser, Bakk. MA, wilma.hauser@phst.at