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25.10.2023

Friedenserziehung angesichts des Kriegs

Fortbildungsveranstaltung der UNESCO-Hochschule

Foto: GIFFUN/ Christian Stenner

25. Oktober 2023  Eine Kooperation der Pädagogischen Hochschule Steiermark mit der Grazer Initiative für Frieden und Neutralität (GIFFUN) brachte am 18. Oktober 2023 für die Veranstaltung zur Friedensbildung den renommierten Friedenspädagogen Dr. Werner Wintersteiner sowie zahlreiche, sehr interessierte Fortbildungsteilnehmer*innen in die Aula der PH Steiermark.

Dr. Werner Wintersteiner, langjähriger Professor an der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt (i.R.), Experte in nationalen und internationalen Gremien zur Global Citizenship Education, stellte sich dabei den, bedingt durch mehrere kriegerische Konflikte derzeit sehr aktuellen Fragen der Friedensbildung im pädagogischen Bereich.

Gleich zu Beginn unterstrich ein wichtiger Hinweis aus dem Publikum exemplarisch die aktuellen Herausforderungen, die sich im gesamten Bildungsbereich stellen. Das Thema Krieg kommt nicht nur mit Kindern in die Bildungseinrichtungen, sondern auch mit den Erwachsenen. Gerade die Eltern bringen unterschiedliche Positionen zum Krieg beispielsweise in die elementarpädagogischen Einrichtungen.

Die Friedenspädagogik versucht, bereits im Kinder- und Jugendalter durch Bildungsangebote eine globale Friedenshaltung im Sinne der Definition der Global Citizenship Education umzusetzen. Die Global Citizenship Education bezieht neben individuellem, solidarischem Handeln stets auch die globale Dimension für Gerechtigkeit und Frieden in den Kontexten Konflikte, Menschenrechte, ökologische Verantwortung sowie dem aktiven (zivil)gesellschaftlichen Handeln und Engagement ein.
Besonders bedeutend ist das Plädoyer von Wintersteiner zur Friedensbildung in der Schule: Gewalttätige Konflikte wie in Nahost sind extrem komplex und enthalten jedenfalls auch die Perspektive des Kolonialismus, Pädagog*innen müssen sich dieser Komplexität stellen und konkret gegen vorschnelle Schuldzuweisung sowie ein vereinfachendes Schwarz-Weiß-Denken Bildungsangebote erstellen. Realitätsgetreue, schockierende Bilder sollten dabei auch bei Älteren nur dann präsentiert werden, wenn die Zeit zur Diskussion und zur Aufarbeitung gesichert vorhanden ist. Damit wird sichergestellt, dass Kinder nach dem Unterricht nicht mit vielen Fragen und Ängsten das Klassenzimmer und Schulhaus verlassen.
Anschauliche Beispiele zur Gestaltung der Friedensbildung in Bildungsinstitutionen zeigten Wege auf und belegten, dass die Umsetzung der Friedensbildung möglich ist.

Auch in Zukunft wird die PH Steiermark als UNESCO-Hochschule praxisorientierte Veranstaltungsangebote zum Thema Friedensbildung stellen.

Kontakt:  Dr.in Monika Gigerl, monika.gigerl@phst.at