Freizeitpädagogik
Potenziale in der Ganztagsschule?
03. November 2021 – Seit 2012 bildet die Pädagogische Hochschule Steiermark Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen aus. Ziel dieses Forschungsprojekts war es, das pädagogische Personal, das für Betreuung und außercurriculare Bildung an österreichischen Ganztagsschulen zuständig ist, in den Mittelpunkt dieses Forschungsprojekts zu stellen. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit sollen einen Beitrag leisten, dass Bildungspotenziale der Ganztagsbildung optimiert werden können und Bedürfnisse der Protagonisten von Ganztagsbeschulung aus der Sicht der freizeitpädagogischen Fachkräfte beleuchtet werden.
Mittels Fragebogenerhebung (227 Probandinnen und Probanden) konnten Aufgabenbereiche, Zuständigkeiten sowie das Berufsbild deskriptiv untersucht werden und die Motivation, Berufszufriedenheit und Berufsbelastung dieser relativ neuen Berufsgruppe des zusätzlichen pädagogischen Personals in Ganztagsschulen analysiert werden. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fragebogenuntersuchung priorisiert die Rolle der Betreuerin/des Betreuers, während Aufgaben, die mit non-formaler Bildung bzw. informellem Lernen zu tun haben, weniger Aufmerksamkeit erhalten. Soziales Lernen und Konfliktbewältigung zählen zu jenen pädagogischen Aktivitäten, für die in Summe die meiste Zeit aufgewendet wird.
Freizeitpädagogisches Personal wird einerseits durch die alltäglichen Herausforderungen im Umgang mit Schülerinnen und Schülern belastet. Andererseits ist der Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen jener Faktor, der die Freizeitpädagoginnen und Freizeitpädagogen an Ganztagsschulen langanhaltend motiviert, wie beispielsweise das Wecken von Interessen oder die Begleitung bei der Persönlichkeitsentwicklung. Interessant ist dabei, dass ältere freizeitpädagogische Fachkräfte stärker intrinsisch motiviert sind als die jüngeren Kolleginnen und Kollegen.
Die Rolle des freizeitpädagogischen Personals im Zusammenhang mit dem Erreichen von Bildungszielen im Kontext Ganztagsschule sollte Gegenstand weiterer Forschungsprojekte sein.