Diagnose eines elementaren Zahlenverständnisses
Entwicklung eines Diagnoseinstruments für Jugendliche
11. Oktober 2021 – Die Ergebnisse verschiedener Studien, die bei Studienanfänger*innen technischer und mathematischer Studienfächer in den letzten Jahren durchgeführt wurden, zeigen große Defizite dieser in grundlegenden Bereichen der Schulmathematik auf. Zum Beispiel stellt der Wechsel zwischen Zahlen in unterschiedlichen Darstellungen für Lernende bis ins Erwachsenenalter eine große Herausforderung dar. Doch nicht nur in der Ausbildung, sondern auch im Alltag sind Menschen ständig mit unterschiedlichsten Repräsentationen von Zahlen konfrontiert, wie auch gerade die Pandemie gezeigt hat.
Um dieses Problem genauer zu untersuchen, konzentriert sich ein Forschungsteam des Instituts für Sekundarstufe Allgemeinbildung um HS-Prof.in Mag.a Dr.in Klaudia Singer mit dem Projekt AEZ – Altersstufenübergreifendes elementares Verständnis im Umgang mit Zahlen unter anderem auf die Diagnose von Fehlvorstellungen von Zahlen in verschiedenen Darstellungsformen. Dafür wurde ein Diagnoseinstrument entwickelt, das für Lernende ab Ende der 6. Schulstufe eingesetzt werden kann. Im Zuge einer ersten Itementwicklung, welche auf bekannten Größenvergleichsaufgaben und Fehlkonzepten beruhte, wurden zweistufige Items entwickelt und das Diagnoseinstrument in einer von Prof.in Mag.a Christina Imp, BSc durchgeführten Pilotstudie an 90 Lernende zwischen 12 und 18 Jahren evaluiert. Die Ergebnisse wurden publiziert sowie auch auf der Lehrer*innenfortbildungstagung der ÖMG sowie der ICFE 2020 vorgestellt.
In einem weiteren Schritt wurde das Diagnoseinstrument digitalisiert und kann somit sehr niederschwellig im Unterricht am Computer, Tablet oder einfach am Handy durchgeführt werden. Für die Digitalisierung wurden besonders die qualitativen Ergebnisse der Pilotstudie miteinbezogen. Dadurch konnten die zweistufigen Items in Single-Choice-Formaten noch benutzerfreundlicher umgesetzt werden. An der, in diesem Sommersemester durchgeführten, Hauptstudie nahmen über 1000 Schüler*innen teil. Das Forschungsteam befindet sich gerade in der Auswertungsphase der Daten und ist schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!
Personen PHSt intern:
HS-Prof.in Mag.a Dr.in Klaudia Singer
Prof.in Mag.a Christina Imp BSc