Presseaussendungen
Ernährungs- und Gesundheitsbildung für alle Kinder und Jugendlichen!
FACTSHEET: Studienangebote der Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucher/innenbildung in den Lehramtsstudien der PH Steiermark
Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark, macht sich für eine umfassende Ernährungs-, Gesundheits- und Verbraucher/innenbildung stark – und verweist dabei auf eine Vielzahl von einschlägigen Angeboten der PHSt für Pädagoginnen und Pädagogen.
"Richtige Ernährung ist eine zentrale Voraussetzung für Gesundheit – damit leistet Ernährungsbildung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung", betont Messner. "Die Bildungsinstitutionen vom Kindergarten über die Volksschule, die NMS und die Unterstufe des Gymnasiums bis zur Oberstufe tragen einen großen Teil der Verantwortung dafür, dass unsere Kinder sich entsprechendes Wissen und entsprechende Fertigkeiten aneignen – schließlich verbringen sie zwischen 10 und 14 Jahren in diesen Einrichtungen."
Neben dem praktischen Teil – der Nahrungszubereitung – gehe es dabei vor allem um ernährungsphysiologische und konsumrelevante Kompetenzen, aber auch um Geschmacksbildung und um ökologische Kenntnisse über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. "Woher kommt meine Nahrung? Hält sie, was die Verpackung und die Werbung versprechen?" Schadet dieses Produkt meiner Gesundheit? Schädigt seine Herstellung unsere Umwelt? Was tut meinem Körper und meinem Wohlbefinden gut? Das sind Fragen, die es zu beantworten gilt."
Das Bildungswesen müsse diesen Themen mehr Beachtung schenken, Messner fordert "das Recht auf Ernährungs- und Gesundheitsbildung für alle Kinder, vom Kindergarten bis zur Matura – in der Volksschule, in der Neuen Mittelschule und im Gymnasium." Dafür benötige man vor allem entsprechend ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen. "Darum bietet die Pädagogische Hochschule Steiermark einschlägige Professionalisierungswege für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer aller Schultypen an."
Ernährungs- und Gesundheitsbildung an der Pädagogischen Hochschule Steiermark
Mit dem Inkrafttreten der "PädagogInnenbildung NEU" können Lehramtsstudierende der Primar- und Sekundarstufe vertiefende Schwerpunkte bzw. Fächer wählen, die sie zu Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der Ernährungs- und Gesundheitsbildung machen.
Zukünftige Volksschullehrer/innen vertiefen sich im Schwerpunkt "Gesundheitspädagogik bewegt" im Lehramtsstudium der Primarstufe seit 2016/17:
Die PH Steiermark bietet seit dem Studienjahr 2015/16 im Bachelorstudium der Primarstufe den Schwerpunkt "Gesundheitspädagogik bewegt". Dieser beginnt jeweils im 3. Semester des Studiums und qualifiziert angehende Volksschullehrerinnen und -lehrer zur Initiierung, Planung, Organisation und Durchführung kindgerechter gesundheitsfördernder Interventionsmaßnahmen und Projekte und zur kompetenten und effektiven Realisierung des Unterrichtsprinzips Gesundheitserziehung in der Volksschule. Diese Lehrpersonen sind zukünftig prädestiniert für Unterricht und Projekte der Ernährungs- und Gesundheitsbildung.
Zukünftige Sekundarstufenlehrer/innen wählen als eines ihrer beiden Fächer das neue Studienfach "Ernährung, Gesundheit und Konsum" im Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung seit 2016/17:
Seit dem Studienjahr 2016/17 gibt es neben 26 anderen Fächern das neue Studienfach "Ernährung, Gesundheit und Konsum" im Lehramtsstudium für die Sekundarstufe Allgemeinbildung. Das Fach wird in Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz angeboten und derzeit von so vielen Studierenden gewählt, dass Reihungen vorgenommen werden müssen.
Der Unterricht in Ernährung, Gesundheit und Konsum wird in den Schultypen der Sekundarstufe (Neue Mittelschule, Polytechnische Schule und AHS) in unterschiedlich benannten Pflichtfächern, wie "Ernährung und Haushalt", "Haushaltsökonomie und Ernährung" oder "Management/Dienstleistungen" mit schultypischen Schwerpunkten der Allgemein- oder Berufsgrundbildung und auf unterschiedlichen Niveaustufen unterrichtet. Die neuen, in einem Jahr zur Verfügung stehenden Absolventinnen und Absolventen sind fachwissenschaftlich und fachdidaktisch hoch qualifiziert und am neuesten Stand.
Fachbereich "Ernährung" im Lehramt Sekundarstufe Berufsbildung mit neuem Lehrplan seit 2016/17:
Seit 2016/17 gibt es auch im Lehramtsstudium der Sekundarstufe Berufsbildung neue Lehrpläne. Die Ausbildung für den Fachbereich Ernährung qualifiziert die Lehramtsstudierenden im Rahmen eines Bachelorstudiums für den Unterricht an Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) in den Bereichen Ernährung, Lebensmitteltechnologie, Gesundheitsmanagement, Hotellerie und Gastronomie sowie für die Bereiche Prozess- und Organisationsplanung. Im Anschluss an das Bachelorstudium bietet das berufsbegleitende Masterstudium "Gesundheitspädagogik, Prävention und Ernährungsbildung" die Möglichkeit der Vertiefung.
Ausgelaufene Schwerpunkte bzw. Studien: "Gesunde Ernährung" als Zusatzqualifikation für zukünftige Volksschullehrerinnen und -lehrer (2011–2015) und "Ernährung und Haushalt" für zukünftige HS- bzw. NMS-Lehrerinnen und -Lehrer (bis 2015/16).
Ausbildungen mit wissenschaftlichem Hintergrund
Forschung und internationaler Austausch garantieren hohe Qualität und Innovation in der Ernährungs- und Gesundheitsbildung in allen Lehramtsstudien der PH Steiermark: Die Professorinnen und Professoren des Fachbereichs sind engagierte Mitglieder im österreichweiten "Fachnetzwerk Ernährung e. V.", in dem sie sich mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Bezugswissenschaften mit dem Ziel austauschen, die Didaktik des Faches weiterzuentwickeln. Sie sind zudem Mitglieder im "Trinationalen D-A-CH Arbeitskreis" der Schweiz, Österreich und Deutschlands, der jährlich internationale Statements zur Ernährungs- und Verbraucherbildung veröffentlicht (zuletzt 2018 in der "Münchner Erklärung"), und sie publizieren in der Fachzeitschrift des D-A-CH Arbeitskreises "Haushalt in Bildung und Forschung", die viermal jährlich erscheint.
Interuniversitäre Ringvorlesung "Ernährung - Evidenz und Konsequenz"
Als Mitglied der Steirischen Hochschulkonferenz beteiligt sich die PHSt an der interuniversitären Lehrveranstaltung "Ernährung – Evidenz und Konsequenz", die im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts aller Universitäten und Hochschulen der Steiermark als Vorlesung über vier Semester angeboten wird. Sie wird aktuelle Entwicklungen im Bereich Ernährung und deren Auswirkungen auf den körperlichen Zustand bzw. Gesundheit und Krankheit behandeln.
Durch die Beteiligung namhafter Forscherinnen und Forscher aller steirischen Universitäten und Hochschulen ist eine Vielzahl an Perspektiven garantiert. Die Vorlesung wird als freies Wahlfach für Studierende aller Studienrichtungen angeboten, in denen Ernährung und Gesundheit eine Rolle spielen – u. a. Mediziner/innen, Diätolog/innen, Biochemiker/innen und -techniker/innen. Für im Dienst stehende Pädagoginnen und Pädagogen gilt sie als Fortbildungsveranstaltung.
Neues "Zentrum für Ernährungs- und Gesundheitsbildung" an der PH Steiermark
Um der zentralen Bedeutung der Ernährungs- und Gesundheitsbildung in der Lehrer/innenbildung gerecht zu werden, bündelt die PH Steiermark ihre Expertise. Im November vorigen Jahres wurde das "Zentrum für Ernährungs- und Gesundheitsbildung" gegründet. Das Zentrum steht unter der Leitung von HS-Prof.in Dr.in Gerda Kernbichler und Prof.in Elisabeth Pronegg; es wird die Bildung, Forschung und Entwicklung in diesem Fachbereich ebenso koordinieren wie die Aus-, Fort- und Weiterbildung für alle Bereiche - von der Elementar- über die Primar- bis zur Sekundarstufe. Darüber hinaus wird es auch unterstützend für die Fortbildung der Hochschullehrpersonen selbst wirken.