Presseaussendungen
Bundeszentrum Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit eröffnet!
Vor weit über 100 aus ganz Österreich angereisten ExpertInnen wurde heute (09.01.) das Bundeszentrum Interkulturalität, Migration und Mehrsprachigkeit aus der Taufe gehoben, das an der PHSt angesiedelt ist.
„Seit Beginn der 1980er Jahre hat sich der Anteil der Schüler/innen mit Migrationshintergrund in Österreich mehr als vervierfacht. Wir wissen seit einer Reihe von Untersuchungen, seit den PISA-Studien zu Österreich und den jüngsten Bildungsstandards-Testungen, dass dieser zunehmende Anteil an der Bevölkerung einen deutlich geringeren Anteil an den Bildungschancen als die sogenannte einheimische Bevölkerung hat“, umriss PHSt-Rektorin Elgrid Messner einleitend die Problemlage. LehrerInnen müssten also befähigt werden, mit der Vielfalt an Sprachen und Kulturen in ihren Klassen nicht nur umzugehen, sondern sie produktiv aufzugreifen.
„Sprachenvielfalt als Ressource nutzen“Die steirische Integrationslandesrätin Bettina Vollath forderte in ihrem Statement dazu auf, „ein Stück gelassener und entspannter mit der Diversität umzugehen“. Man müsse sich darauf besinnen, die bestehende Sprachenvielfalt als Ressource zu nutzen. Von dem neuen Zentrum erwartet sich Vollath wichtige Impulse für die Aus- und Weiterbildung aller PädagogInnen, denn „die heute reale Vielfalt unserer Gesellschaft ist nirgendwo anders sichtbarer als in unseren Bildungseinrichtungen.“
„Schule muss sozial und familiär bedingte Defizite kompensieren“Sektionschef Kurt Nekula (bmukk) betonte, dass sich Graz aufgrund der an der Pädagogischen Hochschule Steiermark bereits vorhandenen fachlichen Kompetenz, aber auch wegen der hier tätigen Organisationen wie des Europäischen Fremdsprachenzentrums, des Österreichischen Sprachenkompetenzzentrums und des Sprachennetzwerkes Graz als Standort für das neue Bundeszentrum angeboten habe. Er wies darauf hin, dass Schule die Pflicht habe, sozial und familiär bedingte Defizite zu kompensieren: „Am Ende der Volksschule dürfen keine sprachbedingten Einschränkungen des Bildungserwerbes mehr auftreten. Dieses Ziel ist nur mit einer individualisierten Sprachförderung vom dritten bis zum zehnten Lebensjahr erreichbar.“
Das neue Bundeszentrum soll u. a. sicherstellen, dass in der PädagogInnenbildung NEU dem didaktisch soliden Umgang mit Diversität und Mehrsprachigkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt wird. Die beiden Leiterinnen (Mag. Dagmar Gilly, PHSt und Dr. Daniela Gronold, bmukk) luden die anwesenden ExpertInnen ein, sich an der raschen Entwicklung entsprechender Konzepte zu beteiligen.
Foto: Landesrätin Dr.in Bettina Vollath, Mag.a Dagmar Gilly (Zentrumsleiterin, PHSt), Dr.in Daniela Gronold (Zentrumsleiterin, bmukk), PHSt-Rektorin Dr.in Elgrid Messner, Sektionschef Kurt Nekula, M.A., M.A.S (von links)